Transatlantisch
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Donnerstag, 10. Oktober 2002

Feitztanz

ZHAO Ling - Anita Schmid-Egger

Paulo Alves - Estillo Livre feat. Barbara Mayr vocal

Freitag, 11. Oktober 2002

Aniello + Gennaro Desiderio

Samstag, 12. Oktober 2002

Richard Galliano

Sonntag, 13. Oktober 2002

Maria João + Mario Laginha


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Die Musik der Sinti, Roma und Kaléschlägt eine Brücke zwischen Ost und West und zwischen Orient und Okzident liegen gegensätzliche, aber füreinander umso anziehendere Welten. Das waren 2000 und 2001 die ersten beiden Ziele einer Reise durch die grenzenlose Welt der Musik.

Nun steht eine neue Etappe bevor: Der Sprung über den großen Teich steht im Mittelpunkt des diesjährigen

Musikfestival Grenzenlos transatlantisch....

Der Atlantik: seit seiner überquerung durch die großen Entdecker ist er mehr eine Sehnsuchtspforte denn eine Hemmschwelle. Italiener, Spanier, Portugiesen, Afrikaner und viele andere zogen über ihn hinweg in eine neue Heimat, die sie für sich eroberten, die sie aber umgekehrt auch prägte. Gerade die Musik Lateinamerikas ist dafür ein deutlicher Ausdruck.

Ihr Klang und Ihr Rhythmus trägt bis heute die Einflüsse spanischer, italienischer, aber auch afrikanischer Urprünge unüberhörbar weiter. Die Ambivalenz der Fortgehens und Zurücklassens, des Weiterwollens und Rückwärtsblickens, der unendlichen Verlorenheit zwischen gestern und morgen.

Noch heute spürt man den Rhythmus, den bewegten Wellenschlag des Meeres, das die Einwanderer erst überqueren mussten, um in ihre neue Heimat zu gelangen, oder in gewissen Tango-Schritten die schaukelnde Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Schiffe, meint Richard Galliano, der auf unserem Festival zu Gast sein wird.

Die Musik Lateinamerikas ist faszinierend, vielleicht weil sie mehr ist als Stil und Unterhaltung, weil sie eine mitreßende Magie besitzt, die die Phantasie beflügelt und trotz der objektiv häufig trostlosen Zustände dieses Kontinents Lebensfreude und Lebenswillen seiner Bewohner ausstrahlt. Im Samba wird gefeiert, auch wenn die Unterschiede zwischen arm und reich noch so erdrücken, im Tango wird geschwelgt, auch wenn die Verzweiflung noch so groß sein mag.

Kein Wunder, dass eine solche Musik über ihre Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wird und Einfluß hat, dass sie auf andere Kulturen zurückwirkt, auch auf die, aus denen sie hervorgegangen ist. Und wie sie zurückwirkt: Kaum ein klassischer Komponist des 20. Jahrhunderts ist am Tango vorbeigekommen, kaum ein moderner Jazz-, Rock- oder Popkünstler verzichtet auf den unvergleichlichen Rhythmus des Samba.

An drei Abenden werden herausragende Interpreten dieser Richtungen für Sie singen und spielen. Aber wie immer eröffnen regionale Künstler unser

Weltmusikfestival Grenzenlos.


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Dr.Rapp   Kühn  Meyer-Clason

Grußwort des 1. Bürgermeisters der Marktgemeinde Murnau
Dr. Michael Rapp

Murnau rüstet sich mit dem Musikfestival "Grenzenlos 2002" zum dritten Mal zu einer besonderen Feier der Kultur.

Vor zwei Jahren etablierte Thomas Köthe dankenswerter Weise bei uns ein themenbezogenes Festival, dessen weite stilistische Ausrichtung jede Musikform zulässt.

Mit der Musik "Sinti, Roma und Kalé" im Jahr 2000 und der Thematisierung "Orient trifft Okzident" 2001, der Begegnung europäischer und arabischer Klänge, öffnete der Kulturbeirat durch international renommierte Künstler unseren Blick für andere Musikrichtungen und Lebensarten und ließ unsere Herzen für andere Kulturkreise höher schlagen.

Das diesjährige Thema "transatlantisch", soll zum einen den engen kulturellen Bezug Spaniens und Portugals mit den Kulturen in südamerikanischen Raum illustrieren, gleichzeitig aber auch verdeutlichen, das "Grenzenlos" als ein Synonym für das Wortgefüge steht, "Kein Land ist eine Insel".

Gerade in Murnau spiegelt sich der Stellenwert von Kunst und Kultur in mannigfacher Weise wider, einem Ort, der zum Wohlfühlen einlädt und herausragenden Persönlichkeiten immer wieder Muße und Inspiration schenkt. Auch heute präsentiert sich unsere Marktgemeinde den Besuchern aus aller Welt mit Herzlichkeit und Offenheit. Das Musikfestival "Grenzenlos" trägt in hervorragender Weise dazu bei, die Botschaften des Menschlichen, der Annäherung und des Miteinander in besonderer Weise zu transportieren. Alle Künstler und Musiker, die uns die Ehre geben, symbolisieren Verständigung, lassen Trennendes vergessen, und werden uns, um mit dem irischen Schriftsteller Oscar Wilde zu sprechen, zeigen, dass Musik der vollkommene Typus der Kunst ist. Da sie nie ihr letztes Geheimnis verrät, mag dies Anreiz genug sein zu kommen und zu hören, was das Musikfestival 2002 zu bieten hat.

Dazu lade ich Sie alle herzlich ein und wünsche allen Besuchern gute Unterhaltung und der Veranstaltung einen harmonischen Verlauf.

Mein besonderer Dank gilt den Organisatoren sowie den Sponsoren, die dieses Musikfestival durch ihre Unterstützung ermöglichen.

Dr. Michael Rapp
1. Bürgermeister


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Dr.Rapp   Kühn   Meyer-Clason

Grußwort des Landrates des Landkreises Garmisch-Partenkirchen Herrn Harald Kühn

Zum Musikfestival Grenzenlos "transatlantisch" begrüße ich die Teilnehmer und Gäste im Namen des Landkreises Garmisch-Partenkirchen sehr herzlich in Murnau am Staffelsee. Bereits zum dritten Mal, nach 2000 und 2001, inszeniert der rührige Kulturverein Murnau e.V. ein viertägiges, themenbezogenes Musikfestival, das diesmal dem kulturellen Austausch über den Atlantik hinweg gewidmet ist. Für die Vorbereitung und Durchführung dieser besonderen Veranstaltung gebührt Herrn Thomas Köthe und allen, die daran mitgewirkt haben, Dank und Anerkennung.

"Reisen ist tödlich für Vorurteile" dieses Zitat von Mark Twain lässt sich gut auf das Musikfestival Murnau, auf seine Reisen durch die grenzenlos Welt der Musik übertragen. Für das Verständnis der Menschen untereinander ist die Kenntnis des Gemeinsamen und des Unterschiedlichen der Kulturen unerlässlich. Aus ihr erwächst der Respekt vor den anderen, oft genug auch die Erkenntnis, dass man gar nicht soweit voneinander entfernt ist.

Mit der dritten Auflage des Musikfestivals wird der Ruf Murnaus als ein Zentrum des internationalen Kulturaustausches weiter gefestigt. Ich bin mir sicher, dass die eingeladenen Künstler und Musiker ihren Teil beitragen werden zu einem grenzenlosen Musikvergnügen.

Dem Musikfestival Murnau wünsche ich viel Erfolg, einen harmonischen Verlauf und begeisterte Gäste.

Harald Kühn


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Dr.Rapp   Kühn   Meyer-Clason

CANTO ERGO SUM

Als ich vor Jahren, wenige Jahre nach dem Krieg, in Rio de Janeiro mit Dichter-Freunden zusammensass, wollte Gerardo Mello Mourão, der seit langem eine Wanderung durch Deutschland, "von Provinz zu Provinz", plante, mit meiner Hilfe Rilkes Duineser Elegien nachdichten und schlug die erste Seite auf: "Wer wenn ich schriee hörte mich denn aus der Engel Ordnung?", und ich versuchte, die Zeilen ins Portugiesische zu übertragen: "Quem se eu clamasse me ouviria dentro dos coros dos anjos?"

"Nein, nein,"unterbrach mich Gerardo, "so geht das im Brasilianischen nicht. Du kannst unserem Sprachgebrauch gemäss keine Gedichtzeile mit einem Konsonanten beginnen."

Ich war überrascht, wollte auf Rilkes sich selbst gestellte Forderung,"idiomatischer äquivalenz", somit sprachliche Gleichwertigkeit zu erzielen, anspielen, aber schon entschied Gerardo: "Das Gedicht kann nur so anstimmen: "E quem se eu clamasse...." -: "Und wer wenn ich schriee..."

Dieses Erlebnis, und zahllose nachfolgende Erfahrungen, die ich im Lauf der Jahre mit erwachten fünf Sinnen verzeichnete, brachten mich zu der Erkenntnis, was Brasiliens Leben ausmacht: Gesang auf tausend Arten. Eine Wellenbewegung in allen Ausdrucksformen des täglichen Lebens, das sich in diesem Kontinentland aus der Urwelt speisen und dem erahnten Künftigen entgegenzuträumen scheint. Was nichts mit daseinsfremder Romantik zu tun hat, viel eher mit einer vertieften Leidenschaft, Leben und Welt zu erfassen, zu erneuern.

Dies verdeutlicht mir ein späteres Erlebnis, als der 1967 verstorbene lyrische Epiker João Giumarães Rosa mich 1965 in die brasilianische Akademie der Sprache und Dichtung einführte, wo beim Donnerstags-Tee eines der Mitglieder zu mir sagte: "Sie sind für mich der typische Fall des Recuperado. "Wie darf ich das verstehen, Herr Professor?" antwortete ich dem Sprecher, dem Wissenschaftler António da Silva Mello, Verfasser von A superioridade do homem tropical - Die überlegenheit des tropischen Menschen -. "Schauen Sie, Freund", sagte er und ergriff fast zärtlich meine Rockaufschläge. "Vielleicht wissen Sie, dass Europa vor Millionen Jahren Tropenland war. Da, wo heute von den Schweizer Bergen Gletscher fliessen, prangten in der Vorzeit Palmen. Nun sind Sie, ein Deutscher, ein Europäer, als gringo, garoto - als Grünhorn, als Lauser ( wieder die brasilianische Neigung zur Alliteration, zum Rhythmus, gleich, ob der Sprecher Gelehrter, Arbeiter, Dichter oder Drucker ist ) - nach Brasilien gekommen. Sie haben mit uns gelebt, mit der Landschaft, mit dem Meer, haben unsere Sonne auf- und untergehen sehen, jahraus, jahrein, haben unsere Landschaft erkundet, haben unsere Sprache gelernt, unsere Tropenregen auf der Haut gespürt, unseren Samba gehört, wie man ihn hören soll, mit Sehnen und Gelenken, haben sich treiben und lenken lassen von unserem Rhythmus, von unserer Zwei- und Vielsamkeit. Und langsam hat Brasilien Ihnen die Schuppen europäischer Vorurteile abgeschabt und Ihre urtropische Körperseele freigelegt, um wieder vom Grund, vom Urgrund zu erleben und zu empfinden. Daher der 'Wieder-gewonnene', der einer von uns geworden ist. Nun wissen Sie, dass Europa, das europäische Denken, die Schöpfung veruntreut, ja verraten hat. Indem sie, die Europäer, das Denken vom Fühlen getrennt haben, die zusammengehören vom Anbeginn an, wenn wir die Welt, das Ganze begreifen und umgreifen wollen..." Auf dem Weg zum Hotel fiel mir eine Stelle aus einem Essay von Thomas Mann ein, in dem er spricht vom "Geschlecht versus Gemüt, von Hoden versus Hirn". Auf einmal floss vieles in mir zusammen: Kindheit, rast- und ratlose Jugend, überfahrt, Getriebenwerden, Inseljahre, Erwachen, Lehre, Selbstzucht, Wachsein, Neubeginn, Giumarães Rosa, die späte Gewöhnung an die Geduld, das beharrliche Warten auf das widerspenstige Wunder. Zuversicht trotz allem.

Und schon fällt mir Jorge Amado, Sohn des Nordstaates Bahia, ein, mit seinem Rassengemisch aus Indios, den Ureinwohnern des Nordens, den Mischlingen aus Weiss - Portugiesen, Italienern, Deutschen, Syriern, Japanern und Türken -, sowie mit den zahllosen Stämmen afrikanischer Herkunft, die, wie der Erzähler Jorge Amado sagt, mit ihrer Lebensfreude uns von Portugals tödlicher Schwermut befreit haben, und ihre tägliche Sing- und Tanzfreudikeit vererbt sowie ihre leben- und liebespendenen Götter mitbrachten, die sie mit den Heiligen der katholischen Kirche versippt haben. So ist, wie Jorge Amado sagt, Salvador de Bahia die erste Hauptstadt des Kontinentlandes geworden, in dem das wichtigste Fest des Landes entstand, der Karneval, ein Tausendfest der Freude, des Taumels, des Gesangs und des Tanzes. Und das trotz Armut, Ausbeutung, Bitterkeit und ständiger Todesbedrohung. Dazu hat ihn die Freundschaft, das Salz des Lebens, wie er sagt, ein Leben lang begleitet und literarisch befruchtet. Ein Grund, warum seine Romangestalten Personen des wirklichen Lebens sind, die auf den Seiten seiner Bücher ihre Persönlichkeit und Eigenart bewahren und so in dreissig Bänden die Leser von über vierzig Ländern Jahrzehnte hindurch zum Leben ermutigt haben. Wobei Jorge Amado behauptet, im Grunde nur zwei Themen zu besitzen: das ländliche Thema Kakao, die Kakaopflanzungen des Südens, und die Stadt Bahia, mithin die Schaffung der brasilianischen Nation, die brasilianische Kultur, das heisst, der Prozess der Vermischung von Rassen, Blutströmen und Kulturen, der in Bahia begann und auf ganz Brasilien übergriff.

Bahia ist der Hafen des Geheimnisses, sagt er, der Leuchtturm der Verständigung, denn hier begann Brasilien und das, was die Originalität des brasilianisches Humanismus prägt, eine Mestizenkultur. So überschneiden sich in dieser magischen Stadt zwei Wirklichkeiten, aus Elend, sozialer Ungerechtigkeit, und einer magischen Atmosphäre, einer anderen Wirklichkeit, in der unerklärliche Dinge geschehen. Alles, was Jorge Amado weiss, hat er vom Volk des Pelourinho, Bahias Prangersteige, gelernt. Er fühlt sich als Schuldner dieses Volkes für alles, was er weiss. Und er erzählt: "Denken Sie nur an unsere Musik. Komponisten wie Dorival Caymmi, wie Gilberto Gil und Caetano Veloso, bahianer Komponisten. Ihre Musik enthält Komponenten der europäischen, der afrikanischen und der Eingeborenenkultur. Bei Villa-Lobos, dem Meister der brasilianischen Musik, lässt sich dieses Gemisch deutlich erfühlen. Das gleiche Phänomen zeigt sich im Tanz. Beim brasilianischen Tanz hört man sofort den Rhythmus der Trommeln und Pauken aus Afrika heraus, aber auch die grosse europäische und die kleine Musik der Indios in ihrer Waldeinsamkeit... Die Götter, die Tänze und der Gesang waren ihre Kultur und grundlegender Bestandteil ihres Lebens. Hier spielen diese Götter eine wichtige Rolle, weil sie die Werte wach und die Kultur am Leben halten."

In diesem Lande ist offenbar alles Rhythmus, der den Menschen trägt, weil ihm Stillstand zuwider ist wie auch jede europäische Unterhaltung, die eher Streit- als Zwiegespräch ist, auf Rechthaben besteht statt auf Austausch wie an jeder Strassenecke hierzulande, wo einer lieber eine Frage stellt, statt dem Gesprächspartner sein Besserwissen entgegenzuhalten. Bei einem Kaffeestand kann ich beobachten, wie der Besitzer seine Mokkatasse mit einem Löffel aus dem Spülbecken fischt und sie in der Luft schwirren lässt. Und eine Mulattin, die eine schwere Last auf dem Kopf schaukelt, hebt dann und wann den Finger nach oben, während sie im Sambaschwung ihrer Hüften ein Liedchen trällert. Und der zehnjährige Mulattenbub vor seinem Schuhputzerbänkchen am Gehsteigrand der Avenida Rio Branco von Rio de Janeiro: Wie er mit der Bürste über den Schuh reibt, längs, quer, immer rascher. Sturmangriff zweier Bürsten in Gegenbewegung, längs, quer, schräg, Ballett der Bürsten, Hochzwirbeln über Kreuz in die entgegengesetzten Hände. Apotheose: zwei Hände ziehen den Polierlappen über den Schuh, sie reissen, schlagen in Liebeswut, als müsse das Leder platzen. Höhepunkt: Hochglanz! Der Junge zupft an meinem Hosenbein: Pronto! Und ich erwache aus der Verzauberung...

Und schon fällt mir João Giumarães ein, der seine Dankesrede für die Aufnahme in die Academie Brasileira de Letras mit den Worten beendete: "Die Menschen sterben nicht, sie werden verzaubert. Die Welt ist magisch. Hier ist Cordisburgo." Damit erklärt er sein Geburtsdorf im Inneren des Staates Minas Gerais als sinnlichen Ausgangspunkt seiner Reise ins übersinnliche, das in die Zukunft weist. Nicht umsonst meinte der Sertanejo Rosa eines Tages: "Wir müssen für die nächsten siebenhundert Jahre schreiben." Nicht umsonst beginnt sein Meisterroman Grande Sertão:Veredas mit dem Satz: "Hat nichts auf sich", während sein Generationsgefährte Samuel Beckett sein Theaterstück "Warten auf Godot" beginnt: "Nichts zu machen". Und einmal schreibt er: "Jeder Tag ist ein Vortag" Mithin die stillschweigende Widerlegung unseres Endzeitgewinsels. "Vivemos pra frente" - "Wir leben vorwärts" - hörte ich einmal auf der Strasse.

Die Welt ist magisch. Diese Magie lässt sich nur durch eine Prosa wiedergeben, die in Rosas "Fühldenken" wurzelt, fliesst und nicht endet. Und zwar durch das Zwiegespräch, die Suche nach dem Du. Sein Ziel ist das Bild, nicht der Begriff, nicht Statik, sondern Dynamik. Das Offene, das Unerreichbare, die Zukunft. Der Tod ist für ihn ein Tor. Endzeit hat für ihn keinen Platz in seiner Welt. Selbsterkenntnis ist für ihn das Ergebnis der Welterkenntnis, nicht umgekehrt. Statt Kausalität übt er Zuordnung, er koordiniert seinen Satzbau, statt ihn zu subordinieren. Grande Sertão:Veredas gehorcht in seinem Aufbau der Strenge musikalischer Linienführung. Unserem "Cogito ergo sum" steht Rosas "Fühldenken" entgegen. Was für Europa "Trend" ist, entspricht Rosas Versuch, das kosmische Geheimnis zu umkreisen und ein wenig zu lüften, jenes bewegliche, unmögliche, verwirrende, jeder Logik widerstrebende Ding: die sogenannte Wirklichkeit, die wir selbst sind, die Welt, das Leben.

So stehe ich einmal während der Karnevalszeit in Recife auf einer Brücke über dem Capibaribe und schaue den singenden Blocos mit ihren Trommelwirbeln zu, mit ihren silbernen Helmen, ihren Fahnen, ihren prächtigen Mulatinnen im Flimmerkleid, ihren weissen Masken und Spruchbändern, und denke an Carlos Drummond de Andrades Verse:

"Der Karneval, wer ihn zu sehen weiss,
 ist mehr als Freizeitlust und -scherz,
 ist Ritus, Liturgie, ist Herz
 in Raserei, rhythmisch und heiss."

Das Leben in Brasilien, so will mir jetzt scheinen, ist unablässige Schöpfung, die täglich besungen werden will. Kein Wunder, dass ich dies vor einigen Jahren auf meine Weise erlebte, als ich zum Besuch von Freunden nach Bahia reiste und als "Recuperado" erlebte, was ich mit "Sehnsucht" betitelte:

Saudade

Der Hafen von São Salvador sinkt zurück
Die Insel Itaparica enttauscht fernem Dunst
Helligkeit besingt die Bucht von Allen Heiligen
Die Fähre stampft durch die kabbelige See
Ich lehne an der Reling des Vorschiffs
Auf dem Unterdeck drängt Fahrzeug an Fahrzeug
Ich blicke voraus und ahne João Ubaldos
Palmenbeschattetes Inselhaus
Ich denke zurück an Jorge Amados
Weisse Mähne auf seiner luftigen Terrasse
Und erlebe seine Lehrjahre im südlichen Kakaogebiet
Plötzlich -
Saudade
Sehnsucht
Heimgekehrt ins Hier und Jetzt und Immer
Augenblick aus Gestern Heute Morgen
Im Angesicht des All
Das Fährschiff tanzt auf dem kreisenden Erdball
Und ich stehe ich atme ich schaue
Ich bin
Saudade
Da-Sein
Unter dem Kreuz des Südens


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Lust an der weiten Welt und ihrer Musik

Auftakt des "Grenzenlos"-Festivals mit gut aufgelegten Ensembles
von Thomas M. Wellens

Des Landkreises klamme Kassen lassen für "Grenzenlos" 2003 nichts Gutes ahnen. Landsrat Harald Kühn konnte die kühle Atmosphäre im nur provisorisch beheizten Kultur- und Tagunszentrum Murnau nur kurz erwärmen, als er aus seiner privaten Tasche (nicht der des Landrates) 500 Euro spendete - das Festival ist ihm viel wert, hoffentlich auch seinen Kreisräten. Der Auftakt zur diesjährigen Veranstaltungsreihe war jedenfalls ein langer, vergnüglicher Abend, bei dem fast alle auftraten, die gemeldet waren (Paulo Alves war erkrankt), jeder der Künstler aber klagte: "Es ist kalt hier, wir spielen trotzdem. Ihr könnt ja tanzen, dass Euch warm wird".

Es war ein erwärmender Abend, der mit allemannisch-österreichisch-bayerisch-ungarischer Musik schon grenzenlos begann, wenn auch noch nicht transatlantisch. Aber für bayerische Denkweise kann der Blick über ein paar Flussufer schon der in die weite Welt sein. Michael Zapf, Hauke Folkerts, Michael Andris, Claudia Zellner und Willi Roßberger waren ein gut aufgelegtes Ensemble, das seiner Lust an der weiten Welt und ihrer Musik frönte. Zapfs Conference - ein ungeschliffener Diamant, des Ensembles Ausdauer diamanthart bis in die Pause. Man spielte noch im Foyer, ganz gschmachig.

Nach dem Lichtzeichen (ein Opti-Gong quasi) dann ein beeindruckender Abschnitt mit Musik von Heitor Villa Lobos und dem immer mehr zusammen wachsenden Duo Anita Schmid-Egger (Violoncello) und Zhao Ling (Klavier). Ein farbiger, nuancenreicher, sehr rhythmischer Beitrag voller Impressionen der Musik jenseits des Atlantiks, eine zwischen ätherischer Stimmung und zupackender Entschlossenheit angesiedelte Interpretation. Zhao Ling mit viel Schwung, Schmid-Egger mit viel Empfindung, beide mit viel übereinstimmung. Die Akustik im Kultur- und Tagungszentrum ist schwach für natürlich gespielte unverstärkte Instrumente: Klang-Glanz kommt im Murnauer Schuhkarton noch nicht auf.

Mit Barbara Mayr, Martin und Patrick Scales; Tizian Jost und Florian Oppenrieder landete man dann exakt in Lateinamerikas Swing und Samba. Mayr, mit viel Differenzierung, gab sich dem lasziv traurigen, in der Traurigkeit ebenso übersprudelnden wie in der Fröhlichkeit bedeckten Tonfall der Musik Brasiliens hin. Oppenrieder mit viel Lust an der Variante, die Scales-Brüder ein groovig und harmonisch üppiges Duo und Jost als diskret glänzender, brilliant, aber auch sehr in Standards verhafteter Pianist fügten sich zu einem Ensemble, das Latin lebendig werden ließ. Ein gelungener Auftakt, viel Beifall.


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Rehabilitation der Gitarre und ihrer üppigen Musik

Die Desiderio-Brüder brillieren in Murnau
von Thomas M. Wellens

Zwei Männer schaffen Stille, so intensiv, dass man sich verzweifelt umdreht, wenn jemand den Saal des "Kultur- und Tagungszentrums" in Murnau betritt: Warum ist diese Türklinke nicht geschmiert ?! Aniello Desiderio heißt das Wunder, das mit zerbrochener Brille auf der Bühne sitzt und in zwei Stunden die Rehabilitation der Gitarre und ihrer Musik vollzieht. Man vergibt allen zupfenden Introvertierten ihr Bemühen - endlich spielt einer so, dass dieses Instrument ausgewachsen, rund, prachtvoll, üppig, rasant klingt.

Dazwischen immer wieder Stille - Inseln der Nachdenklichkeit, Schönheit der Ruhe, selbstverständliches Nicht-Sein.

Der zweite Abend von "Grenzenlos transatlantisch" war "Tangos Y Danzas", dem Tango und der Musik in ihrem tänzerischen Charakter gewidmet. Es gab ein richtiges Programm, beginnend mit Leo Brouwers "El Decamerone Negro" (Schwarzes Decamerone). Der 1939 in Havanna geborene Komponist schrieb das Werk 1981, eine Hymne auf die Leidenschaft, die Hingabe und Intimität der Liebe. So spielt es der italienische Künstler, verwoben, verloren im Klang, mitreißend im Gefühl.

Fast nahtlos dann eine Suite südamerikanischer Tänze, als wolle er demonstrieren, dass Brouwer und die folkloristische Musik aus derselben Quelle schöpften.

Als Höhepunkt vor der Pause Alberto Ginastera (1916-1983) und dessen Sonata Opus 47: Frei fantastische, der Gitarre in den Korpus, dem Instrument in die Möglichkeiten des Abtönens, als Schlagzeug, als Geräusch-Quelle komponierte Musik ekstatisch-versunkenen Zuschnitts: Da hatte Desiderio ein Sternstunde.

Nach der Pause spielte sein jüngerer Bruder Gennaro Geige, das Programm befasste sich mit dem artifiziellen, dem künstlerisch gestalteten Leben, dem Leben als Ergebnis von Bedingungen. Vor allem Piazollas (1932-1992) "L´histoire du tango", die 1900 im Kunstraum Bordell beginnt, sich in der Welt der Cafés (1930) und des Night Clubs (1960) bis zur Gegenwart (1990) fortsetzt, beweist, dass die Musik jeder Generation ein Ergebnis von Kunst-Welten ist, die sich Menschen schaffen, um dort ihre Leidenschaften zu leben. Gennaro ließ seine Geige sprechen, man hörte das Schluchzen der Lust, das Flehen um Nähe, die Wut der Trennung, die Resignation in der Einsamkeit.

Ein Welt-Musik-Abend in vielfacher Hinsicht, ein Abend der Innenwelten, ganz intensiv, intim. Und ein Beispiel, dass Musik von Zeitgenossen anziehend, spannend, aufregend ist, ganz wie das pralle Leben. Eine Gitarre, eine Geige genügen - wenn man, wie Aniello und Gennaro Desiderio, lebendig ist. Ein großartiger Abend.


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Schleuser der Musik

Richard Galliano zeigt bei "Grenzenlos", dass er angekommen ist
von Thomas M. Wellens

"Ich möchte Ihnen noch eine Freude machen", sagt auf einer CD aus dem Jahr 1997 eine Stimme mit französischem Akzent in italienischer Sprache: Der König des Jazz auf dem "accordéon" hatte eine kleine Zusamenstellung veröffentlichen lassen, alles nach seinem Geschmack ausgewählt, und sie als Bonus-CD der Zeitschrift "Musica Jazz" beigelegt. "Opale" hieß die Scheibe, und dort lernte man einen Richard Galliano kennen, dessen Suche nach dem ihm angemessenen Tonfall am Beispiel vieler Stile nachzuvollziehen war.

In Murnau hörte man: Der Mann ist angekommen. Und wie er ankam: über eine Stunde Non-Stop-Programm, und dann Zugabe über Zugabe im voll besetzten Saal des Murnauer Kultur- und Tagungszentrums. Auf der "Opale"-CD gibt es einen Track mit dem Titel "Melodicelli", den hat Galliano auch auf seiner CD "paasatori": Da ist er etwas länger, vielleicht wegen der inzwischen sanft, aber entschieden mitspielenden "Solisti dell´orchestra della Toscana".

Aber was heißt "passatori"? Sind es die Schleuser, die die Flüchtlinge in die gelobten Länder bringen? Oder Menschen, die zurückblicken, Anhänger des Vergangenen, Traditionalisten.

War Gallianos Abend in Murnau einer der Nostalgie? Eine Reminiszenz an seinen Ihm so nahen Freund, sein großes Vorbild Astor Piazolla? Es war auf jeden Fall ein Abend des symphonischen Akkordeons, der tanzenden Finger auf den Knöpfen voller Wohllaut, Sentiment.

Gallianos wortloser Auftritt sprach Bände in der Hingabe an seine Musik und die der Freunde. Zugleich vermittelte er in der Helligkeit, dem Raffinement der Orchestrierung, dem weit gefächerten Klang, der kompakten Rhythmik, dem stets strukturierten Spiel des Intellektuellen, der gerne Atmosphären schafft, sich ihnen überlässt, ohne sich zu verlieren. Egal, ob Galliano sich als "Schleuser" betätigte, der Kulturelemente zurück zu den Quellen bringt (Spanien, Italien, Protugal, die mit der Entdeckung Lateinamerikas Musik auf einen Kontinent brachten, von dem sie uns reicher zurückgegeben wird). Wenn er denn "Schleuser" war, so im grenzenlos transatlantischen Sinne als ein Franzose, der von der anderen Seite des Meeres dankbar nimmt, was ihm zu seinem Glück gefehlt hat: Ein Weg in die Weite der Fantasie, die Wärme der Musik. Gut, dass er da war - Murnau und die Welt brauchen so etwas. Die Menschen an dem Abend haben es gespürt - der Beifall zeigte es.


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In feinen Klang Forderung verpackt

Maria João beschließt "Grenzenlos" - Appell an eine Neuauflage
von Thomas M. Wellens

Ende eines Festivals - Hoffen auf ein neues: "Reden Sie mit denen, die Einfluss haben, damit wir auch 2003 ein Festival haben können", ermunterte Thomas Köthe die Besucher im nahezu ausverkauften Kultur- und Tagungszentrum Murnau. Am Ende des Abends, nach zwei Stunden Non-Stop-Exhibition der Maria João wusste jeder: So etwas muss wieder stattfinden. Seinem Attribut "transatlantisch" hatte "Grenzenlos 2002" alle Ehre gemacht, wenn auch die Ausrichtung eher südlich denn total war.

Aber mit USA-Transatlantischem ist man nicht nur musikalisch ja derzeit reich bedient. Leider ist in den Ländern des transatlantischen Südens auch nicht alles Gold, wo in Samba, Folklore, im Cross-Over und aus U- und E-Musik wenigstens nicht auch noch Weltherrschaft gepredigt wird.

Ganz im Gegenteil: Maria João zeigte, dass es ums Persönliche, um den einzelnen Menschen, um jeden geht, der sich ausdrücken will, der das Recht auf seinen individuellen Ausdruck hat. Ein friedlicher, gleichwohl bei aller Wortlosigkeit (im Sinne von Reden mit Wörtern) nicht unpolitischer Abend.

Aber unpolitisch war das Festival ja nie, wie seine Entstehung vor drei Jahren belegt und wie seine Themen in den letzten drei Jahren bestätigen. Beifall und Begeisterung also für eine Sängerin, die ihre Interessen vertritt ("Kaufen Sie die Schallplatten, machen Sie keine Raubkopien, wir haben sonst keine Tantiemen und Honorare"), die aber auch einfach nur Musikerin ist, eine, die es sich nicht einfach macht, die wie die Zwitscher-Maschine Paul Klees Fatastisches und Reales mischt. Sie wchselt den Tonfall, man hört Dialoge zwischen fetten Männern und kreischenden Frauen, man erlebt João als Opfer ihrer Wünsche und Leidenschaften, als eine, die einfach gut und schön mag und dann wieder anspruchsvoll artifiziell einer Art des Kunstgesangs frönt, die in ihrer Akrobatik an die Puppe Olympia in "Hoffmanns Erzählungen" von Offenbach erinnert. Nur geht der João nie die Luft aus, verliert sie nie Konzentration und Kondition.

Assistiert wird dem explosiven Stimmwunder, geboren in Lissabon, wo es ab 1982 seine Ausbildung erhielt, von Mario Laghina, ebenfalls Lissaboner, der 1960 dort geboren und seit 1991 mit Maria João zusammen arbeitet.

Seine weiträumigen, zwischen Intimität und Orchestralem angesiedelten Klavierkompositionen mit hohem Improvisationsanteil waren das virtuose, farbenreiche Fundament. Zwei Ekstatische Persönlichkeiten, die nahtlos musizieren können, sich schätzen und stützen, zeigten, was Musizieren heißt - gemeinsam leben und erleben in Tönen und Geräuschen. Keine neue Einsicht, aber an diesem Abend so überzeugend wie selten formuliert.


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Feitztanz

ZHAO Ling - Anita Schmid-Egger

Paulo Alves - Estillo Livre feat. Barbara Mayr vocal

Feitztanz Feitztanz ZHAO Ling Paulo Alves - Estillo Livre feat. Barbara Mayr vocal Paulo Alves - Estillo Livre feat. Barbara Mayr vocal

© für alle Bilder : Thomas M. Wellens


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Aniello + Gennaro Desiderio

Aniello und Gennaro Desiderio Aniello und Gennaro Desiderio Aniello und Gennaro Desiderio

© für alle Bilder : Thomas M. Wellens


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Richard Galliano

Richard Galliano Richard Galliano

© für alle Bilder : Thomas M. Wellens


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Maria João + Mario Laginha

Maria João und Mario Laginha Maria João und Mario Laginha Maria João und Mario Laginha Maria João und Mario Laginha

© für alle Bilder Thomas M. Wellens


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Sinti und Roma

Donnerstag, 25. Mai 2000

Jabulani & Ensemble Neighbours
Thomas Köthe

Freitag, 26. Mai 2000

Kálmán Bálogh & and The Gypsy Cimbalon Band - Ungarn
Loyko - Russland

Samstag, 27. Mai 2000

Joe Bawelino - Gypsy Strings - Deutschland
Titi Winterstein & Ensemble - Deutschland

Sonntag, 28. Mai 2000

Paco Pena - Flamenco Nacht - Spanien

Orient trifft Okzident

Donnerstag, 24. Mai 2001

Die Stadt- und Landstreicher
Peter Oravec & Thomas Köthe
Barbara Mayr goes Brazil

Freitag, 25. Mai 2001

Charlie Mariano & Nassim

Samstag, 26. Mai 2001

Gerardo Núñez & Ensemble

Sonntag, 27. Mai 2001

Urs Karpatz

transatlantisch

Donnerstag, 10. Oktober 2002

Feitztanz
ZHAO Ling - Anita Schmid-Egger
Paulo Alves - Estillo Livre feat. Barbara Mayr vocal

Freitag, 11. Oktober 2002

Aniello + Gennaro Desiderio

Samstag, 12. Oktober 2002

Richard Galliano

Sonntag, 13. Oktober 2002

Maria João + Mario Laginha

Heiße Luft

Donnerstag, 15. Mai 2003

Rabih Abou Khalil - Group

Freitag, 16. Mai 2003

Johannes Enders - Quartet feat. Franco Ambrosetti

Samstag, 17. Mai 2003

Blechschaden

Sonntag, 18. Mai 2003

Fanfare Ciocarlia

Sonntag, 25. Mai 2003

John Pisano, Mike Magnelli, Mundell lowe, Gene Bertoncini

Improvisation

Freitag, 8. Oktober 2004

Tracy Silverman & Ferdinand Försch - from Bach to Hendrix

Samstag, 9. Oktober 2004

Gonzalo Rubalcaba - piano solo

Sonntag, 10. Oktober 2004

Sergio & Odair Assad - guitars

Heimat

Donnerstag 22. September 2005

Murnauer Kammerorchester e.V. Ltg: Christoph Garbe
Murnauer Geigenmusik
Franz Floßmann Quartet

Freitag 23. September 2005

Roland Neuwirth & Extremschrammeln - Wien

Samstag 24. September 2005

Anouar Brahem Trio

Sonntag 25. September 2005

Jaques Morelenbaum and The Cello Samba Trio

An der schönen blauen Donau

Donnerstag, 5. Oktober 2006

ZHAO Ling spielt Mozart - Klavierabend

Freitag, 6. Oktober 2006

Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band

Samstag, 7. Oktober 2006

Titi Winterstein & Ensemble

Sonntag, 8. Oktober 2006

Roland Neuwirth & Extremschrammeln

vielsaitig

Freitag, 12. Oktober 2007

Gennaro & Aniello Desiderio - violin meets guitar

Samstag, 13. Oktober 2007

Alvaro Pierri - guitar

Sonntag, 14. Oktober 2007

Jim Hall Trio

allein zu zweit

Freitag, 24. Oktober 2008

Aki Takase - piano
Alexander von Schlippenbach - piano

Samstag, 25. Oktober 2008

Nguyên Lê - gitarre
Dhafer Youssef - oud, vocal

Sonntag, 26. Oktober 2008

Jean-Louis Matinier - accordeon
Renaud Garcia-Fons - bass

Songs

Freitag, 23. Oktober 2009

Roland Dyens - gitarre

Samstag, 24. Oktober 2009

Enrico Rava - trompete
Stefano Bollani - piano

Sonntag, 25. Oktober 2009

Eliane Elias - piano,vocal
Marc Johnson - bass
Rubens de la Corte - gitarre
Rafael Barata - drums

Frei

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Karl A. Hartmann - der innere Emigrant

Freitag, 22. Oktober 2010

Manuel Barrueco - Gitarre

Samstag, 23. Oktober 2010

Trio Rouge

Sonntag, 24. Oktober 2010

Oregon

Roots

Freitag, 14. Oktober 2011

Trio Joubran - Palestine / Israel

Samstag, 15. Oktober 2011

Guinga - Brasil

Sonntag, 16. Oktober 2011

Sergio & Odair Assad Family - Lebanon / Brasil