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Freitag, 13. Oktober 2017Maria João & Egberto Gismonti Samstag, 14. Oktober 2017Maria Pia De Vito - core/coraçao Sonntag, 15. Oktober 2017Norma Winstone Trio & Ralph Towner |
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grenzenlos „voices“ Seit Jahrtausenden tauschen sich die Menschen über Grenzen hinweg untereinander aus und – sei es durch Handel, Migration oder einfach Reisen. Sie bringen Wissen und ihre kulturellen und sprachlichen Eigenheiten in ihre Zielländer mit und prägen diese dadurch oft entscheidend.
Gerade im Gesang fließen musikalische Eigenheiten besonders schnell zusammen - Singen als direkte Ausdrucksform von Befindlichkeiten und zugleich als Unterhaltung ist besonders nah dran an den Menschen und ihren Gefühlen. Deshalb stellt das Festival „grenzenlos“ in seiner diesjährigen Ausgabe außergewöhnliche Sängerinnen in den Mittelpunkt. Wir freuen uns auf gleich drei Stars des europäischen Jazz: Maria João aus Portugal, Maria Pia de Vito aus Italien und Norma Winstone aus England. Und damit nicht genug - die drei Interpretinnen werden von ebenfalls hochkarätigen Musikern begleitet: dem Komponisten, Pianisten und Gitarristen Egberto Gismonti aus Brasilien, dem Klarinettisten Gabriele Mirabassi aus Italien oder dem Komponisten, Gitarristen und Pianisten Ralph Towner aus den U.S.A. - um nur drei der brillanten Co-Musiker zu erwähnen. Ihr Thomas Köthe Im Namen des Kulturvereins Murnau e.V. |
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13. Oktober 2017 14. Oktober 15. OktoberMaria Joao & Egberto GismontiZum Auftakt des diesjährigen grenzenlos Festivals, der am Freitagabend wieder viele Besucher in den Saal des Kultur- und Tagungszentrums gelockt hat, gab es (erneut) ein musikalisches Highlight: Der brasilianische Komponist und Musiker Egberto Gismonti traf auf die Sängerin Maria João aus Portugal. Und es gab nur wenige im Publikum, die sich dem Zauber ihrer ebenso eigenwilligen wie farbigen Musik entziehen konnten. Mit einer Art von Ouvertüre begann Gismonti den Abend am Flügel, impressionistisch leicht, melancholisch aber auch kraftvoll und rhythmisch. Anschließend betrat Maria João, im weißen Kleid, die Bühne. Ihr Gesang war, wie die Musik Gismontis, einzigartig. Zunächst hauchte sie mit brüchiger Stimme, brachte Rhythmen, die an die Musik aus dem Nordosten Brasiliens erinnerten, und ihre Gesten waren dabei weit und ausladend. Manchmal klang ihr Gesang wie der eines Vogels oder einer Katze, im nächsten Moment wie der eines Kindes, kreischend oder plappernd wie ein Wasserfall. Erst später kamen die Worte hinzu und auf einmal erkannte man, dass es sich um eines der bekanntesten Lieder Brasiliens handelte: Aquarela do Brasil, mit dem der Musiker Ary Barroso schon 1939 die Schönheiten seines Landes besungen hat. Mit Egberto Gismonti und Maria João wurde es zu einer aufregenden Reise durch die musikalischen Landschaften. Gismonti ließ die Vielfalt der Musikstile in das Spiel seiner Gitarre einfließen, vom Samba bis zu den Rhythmen, die beim Capoeiratanz gespielt werden. Maria João interpretierte die Lieder dieses Konzertabends auf ganz eigene Weise. Was sie darbot, war ebenso ungewöhnlich wie bezaubernd. Sie begnügte sich nicht damit, mit einer Stimme und in einer Stimmlage zu singen. Sie sang, wie ein Musiker sein Instrument spielt, ein Instrument, das im Klang entfernt an eine Geige erinnert, und dessen klangliche Möglichkeiten sie gewillt war auszuloten. Schmeicheln und Quengeln, ein rhythmisches Perlen und Flüstern waren zu hören. Sie formte den Klang ihres Gesangs wie Ton auf einer Töpferscheibe - mal schlank und zerbrechlich, mal voller Kraft und Volumen. Das entsprach auch dem Spiel und der Musik von Egberto Gismonti, der nach drei Stücken wieder an den Flügel wechselte. Gismonti war von Anfang seiner langen Karriere an, ein höchst eigenwilliger und unnachahmlicher Musiker. Die klassische Musik liebt er ebenso wie die populäre Musik seines Heimatlandes. Das machte er bei der Zugabe noch einmal deutlich. Das letzte Stück sei, wie er sagte, ein musikalisches Experiment. Er verband darin ein Lied des 1994 verstorbenen Komponisten und Songschreibers Antonio Carlos Jobim mit einem Werk von Carlo Gesualdo aus dem 16. Jahrhundert. Gesualdo war, wie Gismonti erzählte, einer der ersten Komponisten, die am Beginn des Barockzeitalters die Chromatik, eine Grundlage der Musik bis heute, verwendet haben. Das Publikum in Murnau erlebte eine wunderbare und kühne Kombination von zwei eigenwilligen Musikern, die, wie man sehen und erstaunt hören konnte, musikalisch auf einer Wellenlinie liegen. Ihr leidenschaftliches Zusammenwirken war atemberaubend. |
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13. Oktober 14. Oktober 2017 15. OktoberMaria Pia De Vito - „core/coraçao“Maria Pia De Vito, vocal „Orchideen der Kultur“ nannte Thomas Köthe, der künstlerische Leiter des Musikfestivals grenzenlos, die Konzerte, die der Kulturverein mit Unterstützung der Marktgemeinde und auch des Bayerischen Rundfunks Jahr für Jahr nach Murnau holt. 18 Jahre gibt es das Festival nun schon, und der zweite Abend stand diesmal ganz im Zeichen der brasilianischen Musik. Dabei kam im Kultur- und Tagungszentrum gar kein brasilianisches Ensemble auf die Bühne: Die italienische Sängerin Maria Pia De Vito brachte eine persönliche Hommage an die Musik Brasiliens und an den Komponisten und Songschreiber Chico Buarque. Seine Lieder, die er zum Teil zusammen mit Tom Jobim oder dem Komponisten Guinga, den manche schon in Murnau erlebt hatten, geschrieben hat, interpretierte sie mit Verve und Leidenschaft. Das Besondere daran: sie sang die Lieder in ihrer Muttersprache, in Neapolitanisch. Sie selbst hatte die Songs übersetzt. Die Idee dazu war, wie sie erzählte, anlässlich eines Konzerts mit Guinga in Rom entstanden. Den Anfang allerdings machte sie mit einem Lied, das an den ersten Abend von grenzenlos anknüpfte: „Agua e Vinho“, Wasser und Wein. Geschrieben wurde es von Egberto Gismonti. Maria De Vito brachte es in Verbindung zu einem neapolitanischen Lied, „Voce e Notte“, und es war ein leicht melancholischer, stimmungsvoller Anfang für das Konzert.
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13. Oktober 14. Oktober 15. Oktober 2017Norma Winstone Trio & Ralph TownerNorma Winstone - vocal Der dritte Abend des diesjährigen grenzenlos Festivals brachte die britische Sängerin Norma Winstone nach Murnau. Sie kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken. Bereits Mitte der 1960 er Jahre hatte sie ihre ersten Auftritte als Jazzsängerin - und sie versteht es noch immer, ihr Publikum zu begeistern. Ganz so gut gefüllt wie am ersten Abend war der Saal im Kultur- und Tagungszentrum diesmal allerdings nicht. Das ist schade, natürlich für die Veranstalter, den Kulturverein und die Künstler, aber vor allem für alle, die nicht dabei waren, denn dieser Abend hätte noch vielen gefallen.
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13. Oktober 2017 14. Oktober 15. Oktober Maria João & Egberto GismontiFoto: Heribert Riesenhuber |
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13. Oktober 14. Oktober 2017 15. Oktober Maria Pia De Vito - core/coraçaoFotos: Heribert Riesenhuber |
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13. Oktober 14. Oktober 15. Oktober 2017Norma Winstone Trio & Ralph TownerFotos: Heribert Riesenhuber |
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Jabulani & Ensemble Neighbours
Thomas Köthe
Kálmán Bálogh & and The Gypsy Cimbalon Band - Ungarn
Loyko - Russland
Joe Bawelino - Gypsy Strings - Deutschland
Titi Winterstein & Ensemble - Deutschland
Paco Pena - Flamenco Nacht - Spanien
Trio Joubran - Palestine / Israel
Guinga - Brasil
Sargio & Odair Assad Family - Lebanon / Brasil
Guy Touvron - Margarita Höhenrieder
Ballaké Sissoko - Vincent Ségal
Michel Godard Ensemble - "Le Concert des Parfums"
Barbara Mayr - "songs"
Alvaro Pierri
Carla Bley Trio
Nguyên Lê - Songs of Freedom
Omar Sosa, Paolo Fresu & Trilok Gurtu
Guinga & Stefania Tallini
John Scofield Trio
Julia Stemberger & Birds of Vienna / Roland Neuwirth & Extremschrammeln
Stefano Bollani Trio
Rabih Abou-Khalil Quintet
Dieter Ilg „Mein Beethoven“
John Scofield „Country for Old Men“
John Potter „Amores Passados“
Maria João & Egberto Gismonti
Maria Pia De Vito - core/coraçao
Norma Winstone Trio & Ralph Towner
Preisträger des Kompositionswettbewerbs anlässlich des 300. Geburtstags von Placidus von Camerloher
Christian Ludwig Mayer / Christoph Garbe / Franck Adrian Holzkamp
Franz Flossmann / Heribert Riesenhuber / Jan Eschke
Leonhard Westermayr / Rainer Gruber / Thomas Gruber
Murnauer Kammerorchester e.V.
Maya Homburger / Barry Guy
Marco Ambrosini / Jean-Louis Matinier / Eva-Maria Rusche
Undine Brixner / Nikolaus Paryla
John Potter’s Dowland Project
Peter Michael Hamel / Johnny Hamel Marco Ambrosini / Eva-Maria Rusche Chico Freeman / Heiri Känzig / Reto Weber
Sergio & Odair Assad
Carla Bley / Andy Sheppard / Steve Swallow
Renaud Garcia-Fons, double bass Claire Antonini, theorbo
mit Anja Lechner, violoncello, Jean-Marc Larché, soprano saxophone, Francois Couturier, piano, Jean-Louis Matinier, accordeon
Antonio Lizana - sax. & voc , Manuel León - git , Ruven Ruppik - perc.
Daniel Garcia - piano , Reinier Elizarde “el Negrón” - bass , Michael Olivera - drums