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Freitag, 13. Oktober 2023Erika Stucky Trio Samstag, 14. Oktober 2023Rita Marcotulli & Luciano Biondini Sonntag, 15. Oktober 2023Cymin Samawatie Ensemble |
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Der Kulturverein Murnau e.V. widmet sein Herbstprogramm 2023 den Komponisten des Ortes. Murnau ist gemeinhin als Ort der Malerei vertraut, weniger bekannt ist hingegen, dass auch erfolgreiche Vertreter dieser Kunstform hier leben. Man muß nicht auf den Rokoko-Komponisten Placidus von Camerloher - geboren im Murnauer Schloß und einer der erfolgreichsten Tonschöpfer seiner Epoche - zurückgreifen, um das zu belegen. In naher Vergangenheit schätzten beispielsweise keine Geringeren als die für die Entwicklung der modernen Musik bedeutenden Tonkünstler Anton Riedl wie auch sein Freund und Kollege Dieter Schnebel ihre Domizile im Staffelseeort. Oder der deutsch-argentinische Komponist Carlos H. Veerhoff, der seit 1988 in Murnau lebte und international erfolgreich war. Der Kulturverein nimmt dies als Anregung, das Weltmusikfestival grenzenlos in diesem Jahr dem Thema Komposition zu widmen und Komponistinnen und Komponisten, deren Wurzeln und Werdegang nicht unterschiedlicher sein könnte, zu Konzerten nach Murnau einzuladen. Mit Erika Stucky aus der Schweiz, Rita Marcotulli ebenfalls aus Italien und Cymin Samawatie aus Deutschland kommen drei Künstler*innen nach Murnau, die in ihrem kompositorischen Schaffen Bezug auf ihre Heimat und ihre eigene persönliche Geschichte nehmen. Ob alpenländisches Jodeln, italienischer Canzone oder persische Musik, jeweils bieten auch Elemente traditioneller Musik diesen Künstler*innen die Grundlage, um mit zeitgenössischen Mitteln ihre eigene Sprache zu kreieren. Jazz, Minimal Music, freie Improvisation, Blues oder Songwriting - alles ist möglich und dient der Gestaltung des ureigenen Ausdrucks. Wenn noch in Form einer Performance theatralische Mittel hinzukommen wie bei Erika Stucky, ist die Bezeichnung Gesamtkunstwerk sehr nahe. Herzlichst Ihr
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Dr.Rapp B.Sampson Ch.WellerDr.Michael RappDer Kulturverein Murnau e.V. hat mit dem Festival „grenzenlos“, das bei der 850-Jahrfeier der Marktgemeinde Murnau im Jahr 2000 zum ersten Mal stattfand, ein internationales Musikfestival ins Leben gerufen, das sich nie nur mit einem musikalischen Horizont begnügt hat. Durch die Programmgestaltung des Festivals verweist es immer wieder auf interessante Aspekte unserer Ortsgeschichte und des Zusammenlebens in unserer Marktgemeinde. Murnau, weltweit bekannt durch seine Maler und Schriftsteller, war auch immer ein Ort der Musik. Neben den vielen Laienmusikgruppen, Chören und Orchestern lebten und leben zahlreiche bekannte Sänger, Musiker und Komponisten in unserem Staffelseeort. Erinnert sei beispielsweise an Keith Engen, Josef Anton Riedl, Carlos Veerhoff, Dieter Schnebel oder an den erst kürzlich verstorbenen Adolph „Mutz“ Böhm. Daher lädt der Kulturverein Murnau e.V. in diesem Jahr unter dem Titel „composers*“ Komponistinnen und deren Ensembles aus der Schweiz, Italien und Deutschland ein und macht dadurch deutlich, dass diese Kunst nicht wie bisher meist erlebt, eine Domäne der Männer ist. Ein treuer und zuverlässiger Begleiter des Festivals ist der Bayerische Rundfunk geworden und sorgt auch in diesem Jahr mit seinen Mitschnitten für eine überregionale Verbreitung der Konzerte. Mein Dank gilt den Organisatoren, die diese Kulturveranstaltung zuverlässig jedes Jahr möglich machen und so den Ruf Murnaus als Ort der Kunst und Musik weit über die regionalen Grenzen hinaus tragen. Aber auch für die Unterstützung der Marktgemeinde Murnau, des Bezirks Oberbayern und des Bayerischen Musikrates sei gedankt, ohne deren Förderung ein internationales Festival dieser Qualität nicht möglich wäre. Dem Festival wünsche ich einen harmonischen Verlauf, allen Besuchern interessante und bewegende Erlebnisse in unserem wunderschönen Murnau. Dr. Michael Rapp |
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Dr.Rapp B.Sampson Ch.WellerBeate SampsomIn Murnau versteht und erlebt man die Musik – nun schon im vierundzwanzigsten Jahr dieses besonderen Festivals – als grenzenlos. Hier orientiert man sich an einem schöpferischen Grundgedanken, der darauf abzielt, die Welt über die Klänge und bisweilen auch die Textbotschaften ihrer mannigfaltigen Musiktraditionen erfahrbar und in Teilen auch begreifbar zu machen. Nach Murnau werden Künstler*innen eingeladen, die alle die Ursprünge und die Wege der Musik erkundet und er- forscht haben, bevor sie ihre Erkenntnisse und ihre genuine Inspiration in eine jeweils ganz eigene Form des musikalischen Ausdrucks gießen. Hier erlebt das Publikum gehaltvolle Verschmelzungen, die sich mit Lust einer eindeutigen Genre-Zuweisung entziehen und damit auch einer Weltsicht, in der Begrenztheiten und Abgrenzungs- tendenzen den Ton angeben. Im weltoffenen Sinne sind die „composers*“ unterwegs, die im Untertitel des diesjährigen Festivals angekündigt werden. Es sind Komponistinnen, die in ihrem Werk die Idee eines musikalischen Miteinanders leben. Erika Stucky etwa fühlt sich in der alpenländischen und der afroamerikanischen Musikkultur zuhause. Die Jazzpianistin Rita Marcotulli bezieht sich auf das afroamerikanische Musikvermächtnis und verknüpft es mit Aspekten klassischer Musik europäischer Prove- nienz und italienischer Liedkunst. Und Cymin Samawatie verbindet in ihren Kompositionen kammermusikalische Moderne mit Live-Electronics und Poesie aus Persien, China und der Türkei. Mit diesem Line-up sorgt der Kulturverein Murnau e.V. mit seinem künstlerischen Leiter Thomas Köthe ein weiteres Mal für ein Programm, das Entdeckungen, musikalischen Genuss, Denkanstöße und Inspiration verheißt. Für Ihr Engagement bin ich Ihnen sehr dankbar und dafür, dass Sie das Ideal der Grenzenlosigkeit in der Kultur stärken und weitertragen. Haben Sie alle ein schönes Festival! Beate Sampson |
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Dr.Rapp B.Sampson Ch.WellerChris WellerDas Festival „grenzenlos“ ist seit vielen Jahren ein Highlight im Kulturprogramm des Marktes Murnau und der ganzen Region. Weltklasse-Künstler aus Jazz, Klassik, Weltmusik gastieren hier regelmäßig mit Konzerten der Spitzenklasse. Was haben wir schon für wunderbare Abende erlebt, alle zu nennen würde den Rahmen dieses Textes sprengen! Murnau, die „kleine Kulturhauptstadt“, wie der Pianist und Impresario Justus Frantz die Marktgemeinde einst nannte, kann stolz sein auf dieses Festival und die Arbeit des Kulturvereins, dem es jedes Jahr immer wieder gelingt, ein interessantes Programm der Superlative unter einem speziellen Motto zusammen zu stellen. Mich als Komponisten freut es besonders, dass das dies- jährige Festival unter dem Motto „composers*“ stattfin- det, und zwar mit Musik von drei Komponistinnen! Frauen sind in diesem Fach leider immer noch unterrepräsen- tiert, ungeachtet ihres Könnens. Ich wünsche dem Festival-Team gutes Gelingen, den auf- tretenden Künstlerinnen einen inspirierten Aufenthalt in Murnau und viel Freude auf der Bühne. Und uns Zuschauern wünsche ich spannende Konzertabende. Chris Weller, Komponist |
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13. Oktober 2023 14. Oktober 15. OktoberEinzigartige Mischung aus „Blues, Yodl und Punk“Künstlerin Erika Stucky bringt mit ungewöhnlicher Performance Publikum zum Toben So schräg war es lange nicht mehr auf Murnaus Bühnen: Zum Auftakt des Festivals grenzenlos trat die Schweizerin Künstlerin Erika Stucky mit ihrem Programm „Stucky Sings the Blues!“ im Kultur und Tagungszentrum auf. Es ist bereits das 24. Festival, dass der Murnauer Kulturverein auf die Bühne stellt, und es überrascht immer wieder aufs Neue. Kulturreferent und Vize Landrat Michael Rapp sagte in seiner Begrüßung an die Adressen von Konstantin Zeitler, dem Vorsitzenden des Kulturvereins, und Thomas Köthe, der künstlerischen Leiter, gerichtet: „Wie schön, dass ihr euch nicht fest machen lasst an einem einzigen musikalischen Horizont, sondern den Horizont immer wieder erweitert.“ Und dieser Abend hat den Horizont wirklich um ein gutes Stück verschoben. Im stimmungsvoll ausgeleuchteten Saal begann es mit wabernden Elektrogitarren, bevor Stucky die Bühne betrat. Im Vordergrund stand aber die Musik. Der Auftritt von Stucky und den Musikern aus England, Terry Edwards und Paul Cuddenford, war eine einzigartige Mischung aus Blues und Yodl, Schamanischen Gesänge, psychedelischer Stimmung und Punk. Wobei ihr Jodeln mehr aus den Schweizer Bergen kam und nicht so sehr aus der amerikanischen Tradition des Blue Yodeling, an die man sich dennoch manchmal erinnert fühlte. Aber so genau kann man das gar nicht sagen. Ein Auftritt, der vor Gefühl und Lebensfreude nur so strotzte. Schon kurzer Zeit standen nicht mehr die ungewöhnlichen Musikinstrumente im Vordergrund, die Verzerrungen oder etwas, was klang wie ein Sack voller Kronkorken, sondern das Gefühl und die Musik. Stucky war es spielerisch gelungen, die Zuhörer in ihrer schrägen Welt aufzunehmen. Was sie performte, war nicht nur ein Gag, sondern ehrliche Musik. Und natürlich auch ehrlicher Humor Wenn sie fünf Frauen erwähnte, die nach einem Konzert zu ihr kamen, und von der eigenen Punkphase erzählten, dann war das extrem witzig. Den Kaffeeblues, den sie zu Beginn sang, habe sie geschrieben, nachdem sie die Leute im Dorf gefragt hatte, was ihnen denn in den schweren Zeiten des Krieges am meisten gefehlt hätte. Aber auch Klassiker des Blues standen auf dem Programm. Der Song „Black Betty“ aus den 1930-Jahren oder der Bauernentzauberungssong „Maggies Farm“ von Bob Dylan. Mitreißend und einzigartig. Großartig auch ihre sparsame Interpretation des Klassikers „Cheek to Cheek“ den der Komponist Irving Berlin ursprünglich für Fred Astaire schrieb und den Stucky zu einem Soundteppich von „Meister FM Einheit“ bekannt von den Einstürzende Neubauten sang. Dieser Abend war eine echte Perle. Ein Auftritt, der vielleicht nicht jeden Musikfan begeistert, der aber das Publikum im ausverkauften Saal zum Toben brachte. Das Konzert wurde vom BR mit geschnitten. Heribert Riesenhuber |
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13. Oktober 14. Oktober 2023 15. OktoberWie aus dem Augenblick geborenAtemberaubend gut: Rita Marcotulli und Luciano Biondini 2024 werden es 25 Jahre, dass der Murnauer Kulturverein mit Unterstützung der Marktgemeinde Murnau das Festival grenzenlos ausrichtet. Und immer wieder gelingt es, Musiker nach Murnau zu holen, die eine ganz eigene musikalische Sprache sprechen. Es sind Auftritte, die man ansonsten in der Region und auch drüber hinaus kaum erleben kann. Auch am zweiten Abend des diesjährigen Festivals standen in Rita Marcotulli und Luciano Biondini aus Italien zwei atemberaubende Musiker auf der Bühne des Kultur und Tagungszentrum. Ihr Programm „La Strada Invisible“, bei dem sich Klänge vom Klavier und Akkordeon verbinden, hatte seinen eigenen Charme. Musik, wie aus dem Augenblick geboren. Dabei spielen die beiden, wie Marcotulli verriet, seit vielen Jahren zusammen. Auch das spürte man. In den Stücken von Marcotulli verbindet sich fast immer Gegensätzliches. Weiche, gesangliche Melodien, ausschweifend und gefühlvoll, treffen auf minimale rhythmische Figuren, auf rhythmische Repetitionen oder große Klangräume, die die Pianistin mit dem Flügel eröffnet. Der Jazz mit seine Möglichkeiten zur Improvisation bildete dabei immer den Hintergrund, vor dem musiziert wurde. Aber vor allem auch die italienische Musik schimmerte in vielen Momenten durch. Manchmal, so hatte man den Eindruck, ließ sich Biondini mit seinem Spiel in diese Räume fallen, neigte er sich ganz weit zum offenen Flügel, wie im Traum verloren. Dann wieder schwelgt er selbst im eigenen Spiel, virtuos und ausdrucksvoll. Am Ende gab es zwei besondere Zugaben. Zum einen ein Stück, das im Charakter an eine schnelle Samba erinnerte, dann eine Nummer, bei denen auch die Zuschauer gefragt waren. Marcotulli forderte das Publikum auf, zwei verschiedene Töne zu singen, ein ganzes Stück lang. Dazu improvisierten sie und Biondini, und es klang unglaublich gut. Als stünde da ein Chor im Hintergrund. Das vom Murnauer Künstler Christian Schied fürs Festival geschaffene Bühnenbild bot dabei einen schönen Rahmen. Heribert Riesenhuber |
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13. Oktober 14. Oktober 15. Oktober 2023Eintritt in eine magische WeltCymin Samawatie Ensemble sorgt für ein begeistertes Publikum Mit einer gemeinsamen Performance des Cymin Samawatie Ensembles und aller Besucher im vollbesetzten Saal des Kultur und Tagungszentrums endete am Sonntagabend das Weltmusik festival grenzenlos. Zuvor hatte es eine aufregende Reise durch die Welt der deutsch-iranischen Musikerin Cymin Samawatie gegeben. Damit stand bei diesem Festival, das mit dem Titel „composers* nicht nur den Komponisten Murnaus, sondern insbesondere den Frauen gewidmet ist, eine eindrucksvolle Performerin auf der Bühne. Die in Braunschweig geborene Komponisten hat mit vielen hochkarätigen Musikern, unter anderem von den Berliner Philharmonikern, gearbeitet und ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Die Musik, die das Quartett bot, war meistens von Lyrik inspiriert. Samawatie sang Texte etwa der iranischen Dichterin Forugh Farrokhzad oder des Chinesen Li Bai. Da sie diese Gedichte in Originalsprache vertont hatte, lies das Publikum zunächst nur den Klang der Stimme und der Silben auf sich wirken, bevor die Musikerin etwas zu den Inhalten sagte. Der Abend begann sehr verhalten, mit vereinzelten, suchenden Klängen. Die Klarinette gespielt von Mona Matbou-Riahi, schlug eine Richtung ein, der sich Klavier und die seltsam zitterten Töne der japanischen Koto hinzugesellten. Die Koto, ein traditionelles japanisches Instrument, das an eine Zither erinnert, wurde von Naoko Kikuchi gespielt. Als Miian Vogel mit dem tiefen, warmen und treibenden Ton der Bassklarinette los legte, kam das Ensemble in Schwung. Die Musik war meistens nicht klassisch harmonisch gebunden. Manchmal bewegte sie sich frei im Raum, manchmal um ein tonales Zentrum. Es gab Stücke, die wie die Wellen an den Strand rollten. Andere waren geheimnisvoll wie ein dramatisches Märchen, dass sich, noch nicht ganz erkennbar, vor den Augen der Zuhörer entwickelte. Eine unkonventionelle Spielweise machte den Flügel gelegentlich zur sphärischen Harfe. Milian Vogel hatte ein Instrument dabei, dessen Klang zunächst an eine Kalimba erinnerte, das aber gleichzeitig ein elektronisches Instrument war und in etwa so klang, wie ein außerirdischer Roboter in Science-Fiction Filmen der siebziger Jahre redete. Ich hoffe, dass es uns gelingt, sie in eine magische Welt mit hineinzubringen, hatte Samawatie zu Beginn des Abends gesagt. Es gelang ihr und ihrem hervorragenden Ensemble. Das Publikum war restlos begeistert. Heribert Riesenhuber |
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14. Oktober 2011 15. Oktober 16. Oktober Erika Stucky Trio© für alle Bilder : Heribert Riesenhuber |
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14. Oktober 15. Oktober 2022 16. Oktober Rita Marcotulli & Luciano Biondini© für alle Bilder : Heribert Riesenhuber |
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14. Oktober 15. Oktober 16. Oktober 2022 |
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Cymin Samawatie Ensemble© für alle Bilder : Heribert Riesenhuber |
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Trio Joubran - Palestine / Israel
Guinga - Brasil
Sargio & Odair Assad Family - Lebanon / Brasil
Antonio Lizana Trio
Daniel Carcia Trio
Jan Depreter
Erika Stucky Trio
Rita Marcotulli & Luciano Biondini
Cymin Samawatie Ensemble
Aniello Desiderio
Christian Muthspiel & ORJAZZTRA VIENNA
18:00 h : Ferenc Snétberger & Markus Stockhausen
21:00 h : Lula Galvão & Paulo Morello
Rabih Abou-Khalil Quartet
18:00 h : FVadim Neselovskyi, Ukraine
21:00 h : LNitai Hershkovits